Neophyten

 

«Neophyt» bedeutet «neue Pflanze» und umfasst Pflanzen, die sich nach 1500 in der Schweiz wildlebend angesiedelt haben. Die heimische Flora wurde im Laufe der vergangenen Jahrhunderte ständig durch neue Arten erweitert. Geschehen ist dies entweder bewusst durch Einfuhr neuer Zier-, Futter- oder Nutzpflanzen, oder unbewusst, beispielsweise durch Verschleppung von Pflanzensamen. Nicht jede dieser Arten kann aber auch ausserhalb von Parkanlage, Garten oder Feld überleben. Sie sind unserem Winter nicht gewachsen oder werden von einheimischen Pflanzen wieder verdrängt. Mehrere hundert Arten aus anderen Erdteilen haben den Sprung in die Freiheit geschafft und haben sich ohne Probleme in unsere einheimische Vegetation eingegliedert, zum Beispiel die Scheinerdbeere oder die Nachtkerze.

 

Invasive Neophyten

 

Manche Neophyten finden bei uns ideale Bedingungen vor. Sind sie anspruchslos, vermehrungsfreudig und haben hier keine natürlichen Feinde. Das kann zu Problemen führen. Wo sie Fuss fassen, treten diese Neophyten mit den einheimischen Arten in Konkurrenz und verdrängen diese. Die neuen Arten bringen zum Teil auch ökonomische oder gesundheitliche Probleme: Allergien, Hautverbrennungen, Beschädigung von Mauer¬werk und Verkehrswegen, Förderung der Erosion an Uferzonen usw. Neophyten, die sich ungebremst ausbreiten und Schäden verursachen, bezeichnet man als «invasive Neophyten».

Einige invasive Neophyten sind in der Schweiz verboten (Anhang 2 der Freisetzungsverordnung). Der Umgang mit diesen Pflanzen hat so zu erfolgen, dass sie sich nicht weiter verbreiten und dass insbesondere keine Populationen von einheimischen Organismen gefährdet werden.

 

Massnahmen

 

Präventive Massnahmen im Rahmen der Bewirtschaftung oder Gestaltung naturnaher Flächen helfen, eine Ansiedlung oder Verbreitung von Neophyten langfristig zu vermeiden. Sind vorhandene Bestände zu beseitigen, muss dies in Rücksprache mit Fachleuten geplant, der jeweiligen Situation angepasst und von Nachkontrollen begleitet werden.